Zusammen:wachsen – Landeskrankenhäuser präsentieren Geschäftsbericht 2024 09.10.2025

Zusammen:wachsen – strategisch vernetzt, menschlich vereint. Dieses Motto des Geschäftsberichts 2024 prägt die Vorarlberger Landeskrankenhäuser heute mehr denn je. Denn das Gesundheitswesen steht vor großen Herausforderungen, die kreative Lösungen verlangen.
Gleichzeitig arbeiten die LKH gemeinsam mit Systempartner:innen und der Politik an einem qualitativ noch hochwertigeren medizinischen Angebot, besseren Arbeitsbedingungen und modernerer Infrastruktur – immer mit Fokus auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen. So wurden 2024 bei einem Umsatz von rund 607 Millionen Euro 394 Mio. Euro für Personal und 136 Mio. Euro für Material aufgewendet sowie 55,3 Mio. Euro investiert. 4.967 Menschen arbeiteten in fünf Landeskrankenhäusern und engagierten sich für 78.841 stationäre Patient:innen. Werte wie Vielfalt, Engagement und Zusammenhalt innerhalb der Mitarbeiter:innen haben die Kraft, dem Wandel mit Zuversicht zu begegnen, ihn zu gestalten – und gemeinsam zu wachsen. Dabei steht ein übergeordnetes Ziel im Mittelpunkt allen Handelns: die bestmögliche Versorgung der Patient:innen.
Auch das Gesundheitswesen und die Patientenversorgung unterliegen weitreichenden Entwicklungen – und das nicht erst seit dem Jahr 2024: Unsere alternde Gesellschaft braucht eine andere, neue oder auch intensivere Betreuung und Behandlung; dem gravierenden Thema Fachkräftemangel in Medizin und Pflege gilt es, mit Ausbildungs- und Rekrutierungsmaßnahmen proaktiv zu begegnen. Die Digitalisierung und die medizinische Forschung schreiten weiter voran. Mit den Entwicklungen Schritt zu halten oder gar einen Schritt voraus zu sein, ist Ziel aller Maßnahmen, die auch während des Geschäftsjahres 2024 im Unternehmen Vorarlberger Landeskrankenhäuser umgesetzt wurden. Die Herausforderungen laden zu Wachstum ein: aneinander und miteinander. Das Zusammen:wachsen in den LKH bedeutet aber auch: Verantwortung, Respekt und Rücksicht leben; einander verstehen – nicht nur über Berufsgruppen und Hierarchie-Ebenen hinweg, sondern auch zwischen Häusern, Kulturen und Nationalitäten. Strategisch vernetzt, menschlich vereint.
Fokus 2024: Maßnahmen für Fachkräfte und Ausbildung
Für das Personalmanagement der Vorarlberger Landeskrankenhäuser standen im Jahr 2024 drei große Themenfelder im Mittelpunkt: noch attraktivere Rahmenbedingungen für Mitarbeitende schaffen, das Projekt vHR als zukunftsfähige HR-Plattform starten sowie internationales Fachpersonal akquirieren und integrieren.
Der Gehaltsabschluss des Landes brachte auch für alle LKH-Mitarbeitenden eine Erhöhung von 9,15 Prozent. Parallel dazu wurden zusätzliche Ausbildungsstellen in einzelnen medizinischen Fächern geschaffen, um die Pensionierungswelle der „Babyboomer“-Generation abzufedern.
Um den steigenden Patientenzahlen und dem zunehmendem Pflegeaufwand, etwa im geriatrischen Bereich, gerecht zu werden, führte das Personalmanagement gemeinsam mit den Pflegedirektionen Struktur- und Weiterbildungsmaßnahmen durch und etablierte ergänzende Begleitdienste auf ausgewählten Stationen.
vHR: Modernes Personalmanagement
Mit dem Projekt vHR (Vorarlberg Human Resource) wurde der Grundstein für ein modernes, vernetztes Personalmanagement gelegt. Einheitliche Standards und die digitale Plattform ermöglichen künftig Synergien zwischen Landeskrankenhäusern, Gemeinden und dem Stadtkrankenhaus Dornbirn. Ab 2026 soll das System Mitarbeitende und Führungskräfte durch Selfservice-Angebote entlasten und die HR-Prozesse vereinfachen.
Internationale Fachkräfte: Zusammen:wachsen
Ein weiterer Schwerpunkt war die Rekrutierung qualifizierter Fachkräfte aus Südamerika, Afrika und Asien. Unter dem Motto „will:kommen“ werden die sogenannten Internationals herzlich begrüßt und aktiv in die Teams eingebunden. Ziel ist es, kulturell wie fachlich zusammenzuwachsen.
Ein Workshop mit rund 60 Expert:innen aus Gesundheits-, Sozial- und Pflegeorganisationen förderte den landesweiten Erfahrungsaustausch zu Rekrutierung und Integration internationaler Kolleg:innen.
Nachwuchsförderung und Ausbildung
Darüber hinaus setzte die Personalabteilung Impulse für die Nachwuchsarbeit: Bei Infotagen im LKH Feldkirch konnten sich über 1.000 Schüler:innen interaktiv über die Vielfalt der rund 40 Gesundheitsberufe informieren. Auch zahlreiche konkrete Maßnahmen in der Ärzteausbildung wie etwa die neu eingeführte Kümmerer-Funktion für angehende Ärzt:innen erleichtern Ausbildung und Einstieg.
So wurde 2024 ein starkes Fundament geschaffen, um die Fachkräftesituation langfristig zu sichern und die Landeskrankenhäuser zukunftsfähig aufzustellen.
Einkauf 2024: Innovative Beschaffungen für Patient:innen und Mitarbeitende
Das Einkaufsmanagement der Vorarlberger Landeskrankenhäuser setzte ebenfalls zentrale Modernisierungen um, die die Versorgungsqualität und die Arbeitsbedingungen unmittelbar verbessert haben. Dazu zählten beispielsweise die Einführung eines neuen Logistikkonzepts im OP-Bereich der Augenheilkunde am LKH Feldkirch, die Installation einer hochmodernen Bandspülmaschine in der Zentralküche sowie neue schwenkbare Haltesysteme in der Radiologie in Feldkirch, Bludenz und Hohenems, die das Arbeiten für Mitarbeitende deutlich rückenschonender machen. Zusätzlich investierten die Landeskrankenhäuser in modernste Medizintechnik: So wurden Hybrid-OP-Mikroskope in 4K-Technologie für die Neurologie und Plastische Chirurgie sowie flexible Endoskope der neuesten Generation für die Endoskopie in Betrieb genommen. Parallel dazu startete eine umfassende Stammdatenbereinigung, um Beschaffungsprozesse langfristig effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Bau und Technik: Infrastruktur modernisieren
Auch im Bau- und Technikmanagement konnten wichtige Projekte abgeschlossen werden: Am LKH Rankweil ging das neue Heizhaus in Betrieb, gleichzeitig wurde ein Bestandgebäude am LKH Bludenz für die Nachsorgestation Maria Rast adaptiert. Am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch entstanden ein neues Hot Labor für die Nuklearmedizin, also ein sicherer, abgeschirmter Raum, der zum Herstellen, Handhaben und Lagern radioaktiver Medikamente (Radiopharmaka) dient. In der Pädiatrie wurden Patientenzimmer saniert und als „Familienzimmer“ konzipiert. Großprojekte wie der Neubau der Erwachsenenpsychiatrie und die „Neue Mitte“ in Rankweil oder die Generalsanierung der Intensivstation in Feldkirch liefen wie geplant weiter.
Nachhaltigkeit im Fokus
Gezielte Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit bestimmen nicht nur zahlreiche Projekte in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern, sondern auch diese großen Bauvorhaben: energieeffiziente Gebäudetechnik, optimierte Baustellenlogistik zur Reduktion von Lärm und Emissionen sowie eine erweiterte Gebäudeleittechnik zur Senkung des Energieverbrauchs. Dabei arbeiten
die Managementabteilungen Einkauf, Bau, Technik und Partnerbereiche Hand in Hand: wirtschaftlich, nachhaltig und praxisnah – für eine noch funktionalere und zukunftssicherere Krankenhausinfrastruktur sowie bessere Arbeitsplätze in der Gesundheitsversorgung der Patient:innen.
Kommunikation als Brücke
2024 hat eindrucksvoll gezeigt, dass Kommunikation im Gesundheitswesen mehr ist als reine Informationsweitergabe: Sie schafft Brücken zwischen Strategie und Alltag, zwischen Führung und Belegschaft sowie zwischen Krankenhauswelt und Öffentlichkeit. Umso wichtiger ist es, die Vielfalt der Maßnahmen sichtbar zu machen: Allein 54 Pressemitteilungen, 21 interne Newsletter, 10 Med Konkret-Vorträge, zahlreiche Filmproduktionen und Corporate-Publishing-Projekte dokumentieren die Breite der Kommunikationsarbeit. Auch digital wurde die Reichweite kontinuierlich ausgebaut: Mit insgesamt 192 Beiträgen auf den Social Media-Kanälen Facebook und Instagram, dem Start des offiziellen Instagram-Kanals und fast 24.000 erreichten Accounts allein 2024 zeigt sich, wie stark Inhalte in der Öffentlichkeit angenommen werden. Diese Kommunikationsmaßnahmen tragen wesentlich dazu bei, Orientierung und Vertrauen zu schaffen – und das Zusammen:wachsen aktiv mitzugestalten.
IT 2024: Digitalisierung greifbar machen
2024 hat die IT-Abteilung der Vorarlberger Landeskrankenhäuser wichtige Weichen für die digitale Zukunft gestellt: Mit dem Start des Projekts „Digitaler Arbeitsplatz der Zukunft“ werden standortübergreifende Zusammenarbeit und Kommunikation künftig erleichtert, gleichzeitig wurde der Ausbau der Telemedizin vorangetrieben. Zu den größten Modernisierungsschritten zählen die Vorbereitung auf die Einführung von Microsoft 365 und das neue ERP-System (ERP = Enterprise Resource Planning: Software-Lösungen zur Verwaltung von Ressourcen und Prozessen) SAP S/4HANA sowie das Großprojekt vHR – eine integrierte Plattform für moderne Personalarbeit, von der ab 2025 über 24.000 Bedienstete in Vorarlberg profitieren. Auch im Bereich Nachhaltigkeit wurden Fortschritte erzielt, etwa durch den Einsatz energieeffizienter Server und den Umstieg auf papierarme Prozesse.
Die Landeskrankenhäuser in Zahlen
Insgesamt 4.967 Mitarbeitende waren 2024 in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern beschäftigt, davon 881 Ärzt:innen, 2.835 Pflegefachkräfte und 1.751 in der Verwaltung und in sonstigen Gesundheitsberufen wie etwa medizinisch-technische Dienste, Psychotherapie oder Sozialarbeit.
2024 wurden 78.841 stationäre Patient:innen in den Landesspitälern behandelt, es fanden 459.419 ambulante Frequenzen statt, 45.284 Operationen wurden durchgeführt.
Die Krankenhaus-Betriebsgesellschaft erzielte im Jahr 2024 einen periodenbereinigten Umsatz in Höhe von 607 Mio. EUR (Vj: 568 Mio. EUR) – dies entspricht einer Veränderung um +6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Personalaufwand stieg von 352,8 Mio. EUR auf 393,9 Mio. EUR im Jahr 2024 (+11,7%). Die Steigerung ist zurückzuführen auf den Gehaltsabschluss inkl. Vorrückungen sowie Erhöhungen im Dienstpostenplan.
Der Materialaufwand inklusive sonstiger bezogener Herstellungsleistungen erhöhte sich um 5 Prozent auf 136,2 Mio EUR (Vj: 129,7 Mio. EUR). Die Steigerungen sind unter anderem auf höhere Aufwände für Medikamente zurückzuführen.
Die Abschreibungen sind leicht gestiegen (+3,7 %) und liegen bei 29,4 Mio. EUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhen sich im Vergleich zu 2023 um 6,6 Prozent.
Geschäftsbericht der Vlbg. Landeskrankenhäuser 2024 digital
Home | Geschäftsbericht 2024 – Vorarlberger Landeskrankenhäuser
Statements zum Geschäftsbericht 2024:
Gesundheitslandesrätin Martin Rüscher
Als Gesundheitslandesrätin ist es mir sehr wichtig, zusammenzuwachsen, menschlich aufeinander zu hören und gemeinsam die Gesundheitsversorgung in Vorarlberg zu entwickeln.
2024 haben wir sehr umfassend begonnen. Wir haben ein großes Mitarbeiterpaket für die Krankenhäuser in Vorarlberg beschlossen mit vielen Maßnahmen, die helfen sollen, beste Arbeitsbedingungen anzubieten.
Wir haben mit unserem partizipativen Prozess gestartet, das heißt miteinander reden, miteinander ins Gespräch kommen: Welche Strukturen brauchen wir in Vorarlberg, damit man gerne hier arbeitet, aber damit wir auch unsere Patientinnen und Patienten auf höchstem Niveau versorgen können?
Und mich berührt immer wieder, wie intensiv diese Zusammenarbeit ist.
Dieses Zusammenwachsen, auch über die Spitäler hinaus, gemeinsam zu denken, was braucht Vorarlberg: das ist pure Motivation.
Geschäftsführung Vlbg. Krankenhaus-Betriebsgesellschaft Dir. Dr. Gerald Fleisch, Dir. Priv.-Doz. Dr. Peter Fraunberger:
Das Motto unseres Geschäftsberichts 2024 lautet: zusammen:wachsen, strategisch vernetzt, menschlich vereint. Zusammen:wachsen ist ein treffendes Wort für unser Unternehmen, weil wir alle zusammen die Vorarlberger Landeskrankenhäuser repräsentieren.
In vielen arbeitsteiligen Prozessen wirken wir zusammen wie in kaum einem anderen Berufsfeld, wie in kaum einer anderen Sparte und wir wachsen gemeinsam. Das Gesundheitswesen entwickelt sich ständig weiter – bedingt durch neue Technologien, mehr Mitarbeitende, neue Herausforderungen, die demografische Entwicklung, aber auch im Sinne des Heilens – für unsere Patientinnen und Patienten. Unser Dank gilt allen, insbesondere unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre großartige Mit- und Zusammenarbeit, aber auch unseren Partnern. Wir freuen uns auf die Zukunft.
Weitere Statements von Betriebsrat und LKH-Mitarbeitenden unter:
Geschäftsbericht 2024 – Vorarlberger Landeskrankenhäuser | Auf ein Wort
Die Landeskrankenhäuser in Zahlen (2024)
Zahlen Mitarbeiter:innen 2024 (ohne Tochterunternehmen, inkl. Karenzierte Mitarbeitende)
Gesamtzahl | 4.967 | 100% | |||||
Ärzt:innen | 881 | 18,27% | |||||
Pflegemitarbeiter:innen | 2.335 | 48,05% | |||||
Verwaltung und sonstige Mitarbeiter:innen* | 1.751 | 33,68% | |||||
Frauen | 3.605 | 72,58% | |||||
Teilzeit | 2.384 | 48% |
* Aufschlüsselung Verwaltung und sonstige Berufsgruppen: Verwaltungsmitarbeiter:innen, Sekretariate, Buchhaltung, Personaldienst, Hauswirtschaft, Informationsdienst, Transportdienst, IT-Mitarbeiter:innen, Techniker:innen, Küchenmitarbeiter:innen, Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen, Kindergärtner:innen, Lehrer:innen, Sozialarbeiter:innen, Seelsorge (z.T.) sowie auch die Medizinisch-technischen Dienste wie etwa Laborant:innen, Radiologietechniker:innen, Physiotherapeut:innen, Hebammen, u.v.m.
Medizinische Leistungszahlen
2024 | 2023 | |||||||||
Ambulante Frequenzen | 469.300 | 448.554 | ||||||||
Stationäre Patient:innen | 78.800 | 78.035 | ||||||||
Operationen | 45.300 | 44.418 | ||||||||
Geburten | 2.530 | 2.572 |
Jahresabschluss - Zahlen/Daten/Fakten VLKH 2024
Ausgaben | 2024 | ||||
Personalaufwand | 393.957.113 | ||||
nicht med. Fremdleistungen | 90.830.907 | ||||
med. Güter | 49.364.273 | ||||
Medikamente | 50.687.458 | ||||
Investitionen | 55.302.565 | ||||
med. Fremdleistungen | 24.189.700 | ||||
sonstige Sachaufwände | 13.329.254 | ||||
Energie | 6.795.138 | ||||
Lebensmittel | 4.783.757 | ||||
Gesamt: | 689.240.165 |
WEITERE NEWS finden sie hier: www.landeskrankenhaus.at/news