Wertschätzung, Auszeichnung und Zertifikat für das LKH Bregenz 04.12.2025
In der Diskussion um die geplante Verlegung der Dornbirner Geburtenstation ans Landeskrankenhaus Bregenz, um dort einen Eltern-Kind-Schwerpunkt aufzubauen, gerät eine Tatsache leicht in den Hintergrund: Am LKH Bregenz wird schon jetzt herausragende Arbeit auf höchstem fachlichem Niveau geleistet. Dies gilt insbesondere für die direkt beteiligten Fachbereiche Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Kinder- und Jugendheilkunde.
Vorarlbergs einziges „Baby-friendly Hospital“
Bereits seit 2015 trägt das LKH Bregenz das Gütesiegel „Baby-friendly Hospital“ – als einziges Spital im Land. Diese weltweite Initiative wurde 1992 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) ins Leben gerufen mit dem Ziel, die erste Lebensphase eines Neugeborenen besonders zu schützen und optimale Bedingungen für erfolgreiches Stillen zu gewährleisten. Im Frühjahr 2023 wurde die Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe zum zweiten Mal erfolgreich rezertifiziert.
„Nach der Geburt befinden sich Frauen in einer sehr emotionalen Situation. Unser Ziel ist es, den Müttern kompetent und verständnisvoll zur Seite zu stehen, sodass sie Vertrauen entwickeln, ihre neuen Aufgaben bewältigen zu können“, erklärt Abteilungsvorstand Prim. Dr. Michael Rohde, MBA. Und auch nach der Entlassung aus dem Spital werden Frauen fachkundig und liebevoll weiterbetreut: Aus der „Baby-friendly“-Initiative entstand 2017 das Stillcafé, eine Anlaufstelle für Schwangere sowie stillende und nicht stillende Mütter bei Fragen rund ums Baby.
Vorarlberger Pflegeaward für Team der Frauenheilkunde
Das Pflegeteam der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe agiert mit viel Fingerspitzengefühl in einem Umfeld, in dem Leben und Verlust, Glück und Trauer oft dicht beieinanderliegen. Betreut werden zwei Stationen, was ein hohes Maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit voraussetzt. „Unsere Tätigkeitsfelder reichen von der Begleitung frischgebackener Mütter mit ihren Neugeborenen über operative Eingriffe bis hin zur Betreuung von Patientinnen in schwierigen psychosozialen Situationen wie Fehlgeburten und Komplikationen während der Schwangerschaft“, schildert DGKP Elisabeth Rusch, die die Nominierung zum Vorarlberger Pflegeaward eingereicht hatte. Ihre Initiative führte schließlich dazu, dass die Bregenzer Pflegefachkräfte in der Sonderkategorie „Pflegeteam“ ausgezeichnet wurden.
Zum Team gehören 32 Frauen, von denen jede ihre individuellen Stärken einbringt. „Unsere Mitarbeiterinnen leisten Tag für Tag eine Spitzenarbeit und meistern diese Anforderungen mit beeindruckender Professionalität und Herzlichkeit“, bekräftigt Stationsleiterin DGKP Nadja Beer.
Zufriedene Patient:innen und Eltern
Eine wertvolle Anerkennung der geleisteten Arbeit sind nicht zuletzt die zahlreichen positiven Rückmeldungen der Patient:innen. „In unserer Umfrage im Oktober haben wir sowohl in der Frauenheilkunde als auch in der Pädiatrie großes Lob erhalten“, freut sich Chefarzt Prim. Univ-Prof. Dr. Christian Huemer.
Besonders hervorgehoben wurde etwa die einfühlsame Begleitung vor und während der Geburt: „Ich bin unglaublich dankbar, mein Kind hier in Bregenz zur Welt gebracht zu haben. Unsere Geburt war sehr schwer, aber ich hatte die großartigsten Menschen an unserer Seite.“ Nach der Geburt wird eine ausführliche kinderärztliche Untersuchung des Neugeborenen durch das neonatologische Team durchgeführt. Bei gesundheitlichen Problemen kümmert sich das erfahrene Team der neonatologischen Intermediate Care Station fachkundig um die bestmögliche Versorgung.
Auch die umfassende Betreuung von zum Teil sehr komplexen Patient:innen durch das Team der Kinder- und Jugendheilkunde – insbesondere in den hochspezialisierten Ambulanzen für angeborene Stoffwechselkrankheiten, kindliches Rheuma, Gastroenterologie und in der Neuropädiatrie – wird vielfach gelobt: „Vielen Dank für die außergewöhnlich gute Versorgung unseres Sohnes. Hier wird noch richtige Diagnostik betrieben, es werden nicht nur Symptome behandelt. Alle sind superfreundlich, gewissenhaft und herzlich.“
Bestnoten für ärztliche Ausbildung in der Pädiatrie
Ausgezeichnet ist am LKH Bregenz auch die ärztliche Ausbildungsqualität. Chefarzt Prim. Univ-Prof. Dr. Christian Huemer liegt es besonders am Herzen, junge Mediziner:innen fundiert und hochspezialisiert auszubilden. Entsprechend stolz ist er darauf, dass der von ihm geleitete Fachbereich bei der aktuellen Ausbildungsevaluierung der Ärztekammer Vorarlberg Bestnoten erhielt. Von maximal möglichen sechs Punkten wurde die Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde von den befragten Ärzt:innen in Ausbildung mit insgesamt von 5,7 Punkten bewertet – landesweit erhielten nur zwei Fachbereiche noch höhere Werte. „Im Vergleich zur Erhebung im Vorjahr konnten wir uns um 0,4 Punkte verbessern“, berichtet Huemer. „Das zeigt, dass wir angehenden Ärzt:innen optimale Ausbildungsbedingungen bieten – und schafft zugleich wichtige Voraussetzungen dafür, dass gut ausgebildete Fachkräfte nach Abschluss ihrer Ausbildung auch bei uns arbeiten möchten.“
Zukunftsfähige Infrastruktur
Der geplante Eltern-Kind-Schwerpunkt wird die Abteilungen weiter stärken: Die Spezialisierung erhöht die fachliche Qualität, die verbesserten Strukturen machen die Standorte für Mitarbeitende noch attraktiver und die Versorgung für die Vorarlberger Bevölkerung wird nachhaltig gesichert.
Und mit seiner umfassend modernisierten medizinischen Infrastruktur ist das LKH Bregenz bestens für die kommende Anforderungen gerüstet: 2019 wurde die Generalsanierung des Hauses abgeschlossen. Insgesamt investierte das Land Vorarlberg rund 113 Millionen Euro in die Bau- und Modernisierungsmaßnahmen.
Dank an Mitarbeitende und Betriebsrat
Thomas Steurer, Betriebsrat am LKH Bregenz, spricht allen Mitarbeitenden des Hauses seinen ausdrücklichen Dank und Anerkennung aus: „Während die Veränderungen im Rahmen des Spitalscampus öffentlich und teils lautstark diskutiert wurden, herrschte bei uns eine bemerkenswerte Ruhe, getragen von einer durchgehend positiven und wertschätzenden Atmosphäre. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben diesbezüglich in jeder Hinsicht Lob verdient.“ Dieses Lob gibt Dir. Dr. Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft, gerne zurück: „Diese Besonnenheit haben wir nicht zuletzt den vielen Gesprächen zu verdanken, die Thomas Steurer und seine Betriebsratskollegin Patrica Zangerl mit den verschiedenen Teams geführt haben.“
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