Weltmännertag 2025: Früherkennung bei Prostatakrebs rettet Leben 28.10.2025
Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung beim Mann: In Vorarlberg erkranken jedes Jahr rund 300 Männer, etwa 45 von ihnen sterben daran. Wird die Erkrankung jedoch früh erkannt, bestehen sehr gute Heilungschancen – Vorsorge ist daher essenziell. Anlässlich des Weltmännertags am 3. November machen die Vorarlberger Landeskrankenhäuser auf die Wichtigkeit der Früherkennung und moderne Behandlungen aufmerksam. Zu diesem Zweck lädt die Österreichische Krebshilfe Vorarlberg in Kooperation mit den Vorarlberger Landeskrankenhäusern Vorarlberg am 3. November 2025 um 19:00 Uhr zu einem Informationsabend in die Kulturbühne AMBACH in Götzis ein.
Vorsorge schützt vor schwerem Krankheitsverlauf
Prostatakrebs entwickelt sich meist unauffällig: Solange der Tumor auf die Prostata begrenzt ist, verursacht er keine oder kaum Beschwerden. In dieser Phase sind die Heilungschancen jedoch besonders gut. „Hat der Tumor bereits gestreut, ist eine vollständige Heilung kaum mehr möglich“, betont Doz. Dr. Stefan Aufderklamm, Primar der Abteilung für Urologie am LKH Bregenz. Er rät Männern ab 50 Jahren zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, um Veränderungen rechtzeitig zu erkennen. Besteht eine familiäre Vorbelastung, sollte die Vorsorge ab dem 45. Lebensjahr beginnen.
Bei der Untersuchung werden zunächst das individuelle Risiko sowie mögliche Vor- und Nachteile der Tests besprochen. Eine einfache Blutabnahme zur Bestimmung des sogenannten PSA-Werts (Prostata-spezifisches Antigen) kann wichtige Hinweise liefern: Ist der Wert erhöht, deutet dies auf Veränderungen der Prostata hin – etwa durch eine Entzündung, eine gutartige Vergrößerung oder ein Karzinom. Eine ergänzende Tastuntersuchung liefert zusätzliche Informationen. Fallen die Ergebnisse auffällig aus, folgen genauere Abklärungen mittels Prostata-MRT und/oder Gewebeentnahme aus der Prostata mit anschließender feingeweblicher Untersuchung.
Moderne Therapien erhöhen Heilungschancen
Wird Prostatakrebs früh erkannt, stehen heute mehrere wirksame und zugleich schonende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. „Die Therapie wird individuell auf jeden Patienten abgestimmt“, erklärt Univ.-Doz. Dr. Alfred Hobisch, Primar der Abteilung für Urologie am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch. Entscheidend sind Größe und Aggressivität des Tumors sowie Alter und Gesundheitszustand des Patienten. „Je nach Befund ist eine engmaschige Beobachtung ausreichend – oder es wird eine kurative Behandlung empfohlen.“
Zu den gängigen Therapieformen zählen die operative Entfernung der Prostata, Strahlentherapie sowie die sogenannte Brachytherapie, bei der radioaktive Stifte direkt in die Prostata eingebracht werden. Diese Verfahren gelten medizinisch als gleichwertig, unterscheiden sich jedoch im Nebenwirkungsprofil.
Ist ein operativer Eingriff erforderlich, kommt das OP-Robotersystem „da Vinci“ zum Einsatz. Es ermöglicht präzisere, minimalinvasive Eingriffe mit deutlich geringerem Schmerzmittelbedarf und signifikant kürzerer Erholungszeit. „Die roboterassistierte Chirurgie hat die Behandlung des Prostatakarzinoms nachhaltig verbessert und die meisten Patienten sind bereits am ersten Tag nach der Operation wieder mobil“, berichtet Doz. Dr. Andreas Berger, Geschäftsführender OA an der Abteilung für Urologie am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch.
Früherkennung rettet Leben
Die Inanspruchnahme der Prostatakrebs-Vorsorge ist ein Zeichen der Selbstfürsorge und ein aktiver Beitrag zur eigenen Gesundheit. Unter dem Motto „Aus Liebe zum Leben“ ruft die Österreichische Krebshilfe Männer dazu auf, die Früherkennungsuntersuchung in Anspruch zu nehmen. OA Dr. Bernd Hartmann, Präsident der Krebshilfe Vorarlberg, betont die Wichtigkeit dieses kostenlose Angebot zu nutzen. Vorsorge bedeutet, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen.
Prostatavorsorge im Fokus: Info-Abend mit Fachärzten in Götzis
Um das Bewusstsein für Vorsorge und moderne Behandlungsformen zu stärken, laden die Österreichische Krebshilfe Vorarlberg gemeinsam mit den Vorarlberger Landeskrankenhäusern am 3. November 2025 um 19:00 Uhr zu einem Informationsabend in die Kulturbühne AMBACH in Götzis ein. Der Eintritt ist frei, Spenden zugunsten der Krebshilfe sind willkommen.
Unter der Moderation von Prim. Doz. Dr. Alfred Hobisch geben renommierte Experten praxisnahe Einblicke: Prim. Doz. Dr. Stefan Aufderklamm spricht über die Möglichkeiten in der Vorsorgediagnostik, OA Doz. Dr. Andreas Berger erläutert neue Therapieansätze beim lokalisierten Prostatakarzinom. Zudem stellt Wolfgang Zumtobel die Prostata Selbsthilfegruppe Vorarlberg vor.
Ein besonderes Highlight bildet das kulturelle Rahmenprogramm „Westernhelden“ – eine humorvolle Parodie über Männer mit Michael Köhlmeier (Geschichten) und Hans Theessink (Musik). Für das leibliche Wohl sorgt das Restaurant „gächters“ im Haus.
Um Anmeldung wird gebeten unter office@krebshilfe-vbg.at oder +43 5572 202388
WEITERE NEWS finden sie hier: www.landeskrankenhaus.at/news