Moderner Raum für eine gestärkte Zukunft 26.06.2025

Spatenstich für die neue Kinder- und Jugendpsychiatrie
Nach der Errichtung der neuen Erwachsenenpsychiatrie des LKH Rankweil entsteht nun in unmittelbarer Nachbarschaft der Neubau für die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Heute erfolgte der Spatenstich für den rund 4.700 Quadratmeter (Gesamtgeschossfläche) großen Gebäudekomplex und damit der Start in eine weitere Bauetappe auf dem Areal oberhalb von Rankweil: In den kommenden Jahren werden die neuen Räumlichkeiten den modernen fachlichen Anforderungen entsprechend umgesetzt und zeitgemäß ausgestattet. Voraussichtlich ab Frühling 2029 können hier Kinder und Jugendliche mit psychiatrischen Erkrankungen unter professionellen Voraussetzungen und umfassender Expertise begleitet, betreut und versorgt werden.
Während dieser Bauetappe wird zudem die „Neue Mitte“, eine zentrale Ambulanz- und Eingangshalle errichtet, die auch als erster Orientierungsbereich für das gesamte LKH Rankweil dient. Die Neue Mitte umfasst zwei oberirdische Geschosse und ein unterirdisches Geschoss. Der Außenbereich der Gesamtanlage ist von qualitätsvoll gestalteten Innenhöfen geprägt, besonders im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind Garten- und Spielbereiche für alle Stationen geplant.
Wichtiger Versorgungsauftrag
Die Kinder- und Jugendpsychiatrie richtet sich an junge Menschen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr bei sämtlichen psychischen, psychosomatischen, psychosozialen und Entwicklungsstörungen. Im neuen Gebäude ermöglichen modern gestaltete Räumlichkeiten, dass innovative Therapiemethoden und neue Forschungsansätze im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie in gesundheitsfördernder mit wohnlicher Atmosphäre verknüpft werden. Vorgesehen sind eine Ambulanz, Therapie- und Beschulungsräumlichkeiten für Patient:innen sowie Büroräume. Dazu kommen großzügig angelegte Bettenstationen: In der Ebene 5 beispielsweise sind die Akutstation, die Langzeitakutstation mit insgesamt zehn Betten sowie die Kinderstation mit zehn Betten untergebracht. In der Ebene 6 befinden sind die Räumlichkeiten für die Jugendstation mit zehn Betten sowie die Tagesklinik. Gesicherte Freiflächen bieten Raum für Bewegung und sporttherapeutische Unterstützung.
Die Versorgung psychiatrisch erkrankter Kinder und Jugendlicher ist ein wichtiger Auftrag für die Vorarlberger Landeskrankenhäuser: „Der Bedarf nach zusätzlichem bzw. modernisiertem Raum für die Kinder- und Jugendpsychiatrie steht außer Zweifel“, darin sind sich sämtliche Verantwortliche einig: „Der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist gerade in der heutigen Zeit ein wichtiges Symbol und ein Impuls für den gesellschaftlichen Umgang mit jungen Menschen, die besondere Unterstützung für den Weg in das Leben brauchen“, betonen die Geschäftsführer der Vorarlberger Landeskrankenhäuser, Dir. Dr. Gerald Fleisch und Dir. Priv.-Doz. Dr. Peter Fraunberger. „Aktuelle Themen wie Probleme durch vermehrte Nutzung Sozialer Medien sowie Pandemie bedingte Entwicklungsstörungen zeigen die hohe Bedeutung dieses Faches. Die neue Infrastruktur soll die besonders wertvolle Arbeit aller Mitarbeitenden im Bereich der Kinder- und Psychiatrie unterstützen.“
Lange ersehnter Neubau
Die medizinische Leiterin der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Primaria Dr. Maria Veraar, sieht die Dringlichkeit für eine neue Kinder- und Jugendpsychiatrie auch aufgrund der sich zunehmend verändernden Herausforderungen gegeben; komplexe Störungsbilder haben an Intensität stark zugenommen. Der Neubau ist daher lange ersehnt, betont die Expertin: „Der stationäre und ambulante Versorgungsbedarf ist in den vergangenen zehn Jahren stark angestiegen. Speziell in der jüngeren Vergangenheit ist die Zahl an Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen noch einmal deutlich angewachsen, der Bedarf an professioneller Unterstützung hat weiter zugenommen. Mit einem Neubau, der dem Andrang und dem Versorgungsbedarf gerecht wird, ist es möglich, unseren Patient:innen eine moderne kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung anzubieten“, blickt Prim.a Dr. Veraar positiv in die Zukunft.
Ambulant, teilstationär und vollstationär
Die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie bietet ihren Patient:innen ein abgestuftes Behandlungsprogramm: nach Intensität des Krankheitsbildes können Kinder und Jugendliche ambulant, teilstationär und vollstationär behandelt werden. Kinder- und jugendpsychiatrische Krankheitsbilder werden immer im Zusammenhang gesehen: mit der individuellen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen, mit deren biologischen Voraussetzungen sowie dem sozialen Umfeld. Dabei ist die Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen essentiell – die Behandlung erfolgt in einem multiprofessionellen Team, das sich aus Pflegefachkräften, Ärzt:innen, Psycholog:innen, Sozialpädagog:innen, Lehrer:innen, Sozialarbeiter:innen, Ergotherapeut:innen, Psychotherapeut:innen und Sporttherapeut:innen zusammensetzt.
Neue Mitte schafft Orientierung beim Ankommen
Die Neue Mitte ist der zukünftige zentrale Haupteingang des gesamten LKH Rankweil. Eine zweigeschossige Eingangshalle mit Portierbereich und Anmeldekojen schafft beim ersten Ankommen die Möglichkeit zur Orientierung. In der Ebene 2 befinden sich die zentralen, interdisziplinären Ambulanzen der Erwachsenenpsychiatrie, der Neurologie und Gerontopsychiatrie mit insgesamt 16 Ambulanzräumen: „Die neue Ambulanz in der Eingangshalle vereint moderne, patientenfreundliche Strukturen mit mehr Sicherheit und Effizienz. Zentrale Lage, kurze Wege und interdisziplinäre Nähe ermöglichen eine schnelle und koordinierte Versorgung“, bringt es DGKP Stefan Lamprecht, Stationsleitung Ambulanzen, auf den Punkt.
In der Ebene 3, erschlossen über eine großzügig gestaltete Treppenanlage, befindet sich die Kapelle, die Cafeteria und der Kiosk. Zusätzlich finden sich in dieser Ebene ein Schulungsraum sowie einige Nebenräume und eine Terrasse für Patient:innen und Besucher:innen. Über diesen attraktiv angelegten Erschließungsbereich der neuen Mitte in der Ebene 3 gelangt man auch direkt in die neu geschaffenen Räumlichkeiten der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Neubau Kinder- und Jugendpsychiatrie & Neue Mitte:
Bauvolumen Kinder- und Jugendpsychiatrie: 18.195.8 m³
Bauvolumen Neue Mitte: 9.383,6 m³
Gesamtgeschossfläche Kinder- und Jugendpsychiatrie: 4.738,6 m²
Gesamtgeschossfläche Neue Mitte: 2.280,7 m²
Architektur: Marte.Marte Architekten ZT GmbH
Baukostensumme: ca. € 60,8 Mio.
Geplante Eröffnung: Frühjahr 2029
STATEMENTS:
„Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hat in Vorarlberg einen besonders hohen Stellenwert – das gilt sowohl für die Prävention als auch für die medizinische Versorgung. Mit dem Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie am LKH Rankweil setzen wir ein starkes Zeichen: Die psychiatrische Versorgung junger Menschen ist ein zentraler Pfeiler, um ihnen in schwierigen Lebensphasen Halt, Stabilität und Perspektive zu geben.
Wir wissen, dass die Herausforderungen in diesem Bereich in Zukunft weiter zunehmen werden. Umso wichtiger ist es, heute schon die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen – mit modernen Räumlichkeiten, interdisziplinären Teams und einem ganzheitlichen Versorgungsansatz. Mein großer Dank gilt allen, die hier tagtäglich – rund um die Uhr – mit großem Engagement und hoher Fachkompetenz für das Wohl der jungen Patientinnen und Patienten da sind.“
Martina Rüscher, MBA, MSc / Gesundheitslandesrätin
„Von psychiatrischen Erkrankungen betroffene Kinder und Jugendliche gehören zu der vulnerabelsten und schützenswertesten Gruppe in unserer Gesellschaft. Eine Gruppe ohne große Lobby. Daher ist großartig, dass jetzt, in sicherlich schwierigen Zeiten, eine solche Bauinvestition getätigt wurde. Jede Ausgabe in diesem Bereich hilft den Kindern und ihren Familien in ihrer Not im Jetzt, hat aber auch Auswirkungen auf die Zukunft. Kinder die genesen, schaffen es sich einzugliedern und im Erwachsenenalter ein selbstbestimmtes Leben zu führen. So gesehen ist die Kinder- und Jugendpsychiatrie einer der Bereiche in der Medizin mit dem größten und lohnenswertesten Investitionsbedarf. Umso mehr freuen wir uns über den Spatenstich!“
Prim. Dr. Jan Di Pauli / Chefarzt LKH Rankweil
„Der heutige Spatenstich ist für mich ein bedeutender Moment – er steht für Aufbruch, für Weiterentwicklung und für ein klares Bekenntnis zur qualitätsvollen, zugewandten Versorgung in der Psychiatrie. Mit dem Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie schaffen wir einen Ort, an dem junge Menschen in psychischen Ausnahmesituationen professionell, individuell und in einem sicheren, freundlich gestalteten Umfeld begleitet werden können.
Als Pflegedirektorin ist es mir ein großes Anliegen, dass unsere pflegerischen Teams unter optimalen Bedingungen arbeiten können – mit Raum für Beziehung, Stabilität und ein interdisziplinäres Miteinander. Der neue Standort wird genau das ermöglichen und damit die psychiatrische Pflege nachhaltig stärken.
Gleichzeitig entsteht mit der Neuen Mitte ein Herzstück für das gesamte LKH Rankweil. Für mich ist sie weit mehr als ein Eingang – sie ist ein Symbol für Ankommen, für Zugehörigkeit und für eine erste Begegnung auf Augenhöhe. Die helle, offene Eingangshalle mit Anmeldebereich, Ambulanz, Kapelle, Cafeteria und Kiosk sendet ein starkes Signal: Wir nehmen Menschen in ihrer Ganzheit wahr – als Patient:innen, Angehörige und Mitarbeitende.
Dieser Neubau ist für mich nicht einfach ein Gebäude. Er ist Ausdruck dessen, wofür wir stehen: für eine moderne, menschliche und zukunftsfähige psychiatrische Versorgung. Es ist mir ein Herzensanliegen, diesen Weg gemeinsam mit unseren Teams zu gestalten – mit Fachlichkeit, mit Haltung und mit ganz viel Menschlichkeit.“
Dir. DGKP Elke Kovatsch, MSc MBA / Pflegedirektorin LKH Rankweil
„Als Bereichsleitung der Kinder- und Jugendpsychiatrie freue ich mich sehr auf den Neubau unserer Abteilung. Die neu entstehenden Räumlichkeiten werden modern und funktional gestaltet sein und gleichzeitig den Bedürfnissen junger Menschen gerecht werden. Sie werden ein sicheres, entwicklungsförderndes Umfeld schaffen, das eine zentrale Voraussetzung für erfolgreiche psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungsprozesse darstellt.
Der neue Standort wird es uns ermöglichen, die Versorgung unserer Patient:innen noch individueller und ganzheitlicher unter einem Dach anzubieten. Die Bündelung der bislang auf mehrere Standorte verteilten Angebote wird ein großer Gewinn sein – sowohl für die jungen Menschen und ihre Familien als auch für unser interdisziplinäres Behandlungsteam. Dadurch werden Kommunikation, Behandlungskoordination und therapeutische Beziehungskontinuität deutlich verbessert werden.
Dieser Neubau wird weit mehr als ein Gebäude sein – er wird Ausdruck einer bewussten Investition in die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sein. Für mich persönlich wird es ein Herzensanliegen sein, Rahmenbedingungen zu schaffen, die heilsame Prozesse ermöglichen und die psychiatrische Versorgung zukunftsfähig machen.“
DGKP Liliya Schatz / Bereichsleitung Pflege Kinder- u. Jugendpsychiatrie LKH Rankweil
„Mit dem Spatenstich für die Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie dem neuen, zentralen Eingangsbereich wird einerseits ein starkes Zeichen für die Zukunft der psychischen Gesundheit junger Menschen gesetzt, andererseits entsteht ein lebendiger Ort für Begegnung, Gesundheit und Gemeinschaft. Kinder und Jugendliche benötigen Raum für Heilung, Hoffnung und Stabilität und dieser Neubau schafft am Landeskrankenhaus Rankweil die besten Voraussetzungen dafür. Diese Spatenstichfeier führt uns vor Augen, dass unsere Patientinnen und Patienten, die sich in schwierigen Lebensphasen und oft scheinbar aussichtlosen Situationen befinden, gesehen, wertgeschätzt und gehört werden und ihnen in Zukunft ein Umfeld geboten wird, das sie für eine adäquate Behandlung benötigen und verdienen.“
Mag. Michael Saxenhammer, MBA / Verwaltungsdirektor LKH Rankweil
„Die neu projektierten Räumlichkeiten der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie der neuen Mitte entstehen am südlichen Waldrand der Gesamtanlage des Landeskrankenhauses Rankweil, in ruhiger und idyllischer Lage. Es werden differenzierte Neubauten mit starkem Bezug zum umliegenden Naturraum geschaffen. Als neues Eingangsgebäude wird die neue Mitte zum Herzstück des LKH Rankweil, von diesem ausgehend gelangen die Besucher:innen und die Patient:innen auf kürzestem Wege und mit optimaler Übersicht in alle Einrichtungen der Gesamtanlage.
Das Erscheinungsbild der Erweiterungsbauten wird geprägt von einer neuen, einladenden Zugangssituation. Im neuen Eingangsgebäude angekommen, betreten die Besucher:innen wie auch die Patient:innen das Krankenhaus über eine offene und helle, zweigeschossige ‚Lobby‘. Vorbei am Portier und der Anmeldung gelangt man in die zentrale Ambulanz und über eine raumgreifende Treppe und einen Aufzug direkt in die zentrale Erschließungsebene.
Die Räumlichkeiten der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind auf die besonderen Anforderungen der Patient:innen angepasst und entsprechend gestaltet. Die unterschiedlichen Stationen sind übersichtlich angeordnet und über eine zentrale Erschließung erreichbar. Ergänzt wird das Angebot der Innenräume durch entsprechend qualitätsvolle die Außen- und Spielbereiche.
Die äußere Erscheinung der neuen Erweiterung wird vom Spiel des erdfarbenen Sichtbetonstabwerks der Fassaden mit den großen Fensterelementen aus Holz und Aluminium bestimmt. Das Innere der Gebäude wird geprägt von kreideweißen Oberflächen im harmonischen Wechsel mit pastellfarbigen Akzenten sowie Einbauten in Holz.“
Dipl.- Ing. Bernhard Marte / Marte.Marte Architekten ZT GmbH
„Mit dem heutigen Spatenstich setzen wir ein klares Zeichen für eine zukunftsorientierte Versorgung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Wir schaffen eine moderne bauliche Infrastruktur, die Effizienz und Nachhaltigkeit vereint und Raum für innovative Behandlungskonzepte bietet.
Der Neubau wird so geplant, dass er sowohl den therapeutischen Anforderungen als auch den Bedürfnissen von Patient:innen und Mitarbeitenden gerecht wird. Durchdachte Architektur, viel Tageslicht und funktionale Strukturen schaffen die Grundlage für einen Ort, der Heilung unterstützt und Zusammenarbeit fördert.
Gleichzeitig markieren wir mit dem Bauteil Neue Mitte einen zentralen Ankunftspunkt, der Orientierung bietet und klare Strukturen für Patient:innen , Angehörige und Mitarbeitende schafft.“
Michaela Fasching, MBA / Leitung Strategisches Baumanagement, Technik & Instandhaltung VLKH
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