Über 130 Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren haben Ende Juni den Vorarlberger Zukunftstag „Ich geh mit“ in einem der fünf Landeskrankenhäuser verbracht. An den Arbeitsplätzen ihrer Eltern, Verwandten und Bekannten erhielten sie spannende Einblicke in die unterschiedlichsten Berufe – und erlebten hautnah, was es braucht, um den Spitalsbetrieb am Laufen zu halten.
Am LKH Bregenz haben rund 60 Jugendliche den Ich-geh-mit-Tag mit einem gemeinsamen Frühstück begonnen und voll Vorfreude ihre Erwartungen ausgetauscht. Anschließend wurden sie in kleineren Gruppen von Mitarbeitenden durch das Haus begleitet und haben insgesamt sieben Arbeitsplätze erkundet: Auf der Intensivstation erlebten sie, wie eine Reanimation abläuft, staunten in der Technik über die Dimensionen des Hubschrauberlandeplatzes und legten sich im Gipszimmer gegenseitig einen Gips an. Die Jugendlichen besuchten außerdem das Unfallröntgen und die Anästhesie, führten einen Ultraschall am eigenen Körper durch und lernten in der Endoskopie spielerisch, wie ein Magen von innen ausschaut. Nach dem Mittagessen ging es in die Radiologie, wo sie Röntgen- und CT-Bilder gemeinsam mit den Experti:innen analysierten. „Der Tag war einfach nur toll“, meinte eine Schülerin, eine andere: „Alles war interessant und hat viel Spaß gemacht. Das Highlight für mich war der Hubschrauberlandeplatz.“
„Cool!“: Das endoskopische Bergen von Gummibärchen
Im LKH Feldkirch haben sich 27 interessierte Jugendliche zum Ich-geh-mit-Tag eingefunden und starteten ebenfalls mit einem Frühstück. Schon bei der Kleiderausgabe konnten sie erste Blicke hinter die Kulissen werfen und sich den Unimaten (= Kleiderausgabeautomat) erklären lassen. Auf dem Weg durchs Haus staunten sie über das selbstfahrende Transportsystem, besichtigten Schreinerei und Schlosserei. In der Pathologie kamen die Jugendlichen der Mikrobiologie anhand eines Mikroskops näher, beschäftigten sich im Unfallröntgen mit einem Skelett aus Plastik und vergipsten ihre Unterarme im Gipszimmer. Weiter ging es zum Schockraum und Hubschrauberlandeplatz, anschließend zur Endoskopie und zum Ultraschall, wo sich ein Zivildiener für ein demonstratives Herzschallen zur Verfügung stellte. Abschließend absolvierten sie ein Reanimations- und Rettungstraining in der Pflegeschule. Dass die Jugendlichen begeistert waren, spürten abends auch einige Eltern: „Meine beiden waren noch den ganzen Abend damit beschäftigt, mir zu erklären, wie toll dieser Tag war“, berichtete eine Mutter und eine andere lobte: „Super, dass so viele verschiedene Sparten dabei waren. Die endoskopische Bergung von Gummibärchen fand mein Sohn am coolsten.“
„Was Besonderes!“: Mit den Eltern in den Dienst starten
Im LKH Rankweil fanden sich am Ich-geh-mit-Tag 15 Jugendliche ein und starteten mit ihrer Mutter oder dem Vater in deren Dienst auf der Psychologie, Physiotherapie, Pflege, Ergotherapie oder in der Pflegeschule, legten wo nötig auch Arbeitskleidung an. „Ich durfte mit meinem Papa bei Patient:innen Blutdruck messen – das hat mir sehr gut gefallen, war was Besonderes!“, berichtete ein Jugendlicher. Später am Vormittag erhielten sie eigens für diesen Tag vorbereitete Namensschilder und konnten im Rahmen eines interaktiven Rundgangs spielerisch die unterschiedlichen Berufe kennenlernen. Am Nachmittag ging es in die Übungsstation der Pflegeschule, dem „Skills Lab“, wo sie zum Beispiel eine Puppe mit Organen zusammenbauen und sich bei einer Rollstuhl-Rally, der Wundversorgung oder beim Krankentransport ausprobieren konnten. „Ich möchte nächstes Jahr wieder dabei sein!“ – war der allgemeine Tenor.
Beeindruckt: „Wow, do isch aber viel Technik in so ama Spitol!“
Am LKH Bludenz wurden die 21 am Spitalsbetrieb interessierten Jugendlichen in drei Gruppen eingeteilt und wie in den anderen VLKH zu den verschiedenen Arbeitsplätzen begleitet: Endoskopie, Reanimation, Küche, Technik, Röntgen, Unfallambulanz, Physiotherapie, Ultraschall und Pflege. Mitarbeitende des LKH Bludenz hatten außerdem einen Operationsbereich im Besprechungszimmer aufgebaut. Im Verlauf des Tages haben die Jugendlichen viel gesehen und auch gestaunt: „Wow, do isch aber viel Technik in so ama Spitol“ oder für spontane Lacher gesorgt, zum Beispiel, als auf die Frage „Was machen Anästhesist:innen?“ ein Jugendlicher antwortete: „Sie schläfern Menschen ein!“ Abends kamen auch in der Region Bludenz viele Eltern in den Genuss eines aufregenden Tages: „Meine Tochter hat zwei Stunden nur erzählt und war mega begeistert“, meinte eine Mutter.
Filmreif: Erste-Hilfe-Übungen vor laufender Kamera
Im Landeskrankenhaus Hohenems waren es 13 Jugendliche, die nach einer kurzen Begrüßung und ausführlicheren Vorstellung der verschiedenen Berufsgruppen ihren Rundgang beim Roten Kreuz starteten. Nachdem sie einen Einblick in den Arbeitsalltag der Rettungsdienstmitarbeiter:innen erhalten hatten, konnten sie eigene Kenntnisse in der Ersten Hilfe zeigen beziehungsweise ausprobieren. Mit dabei: das ORF, das die Jugendlichen mit Kamera und Mikrofon begleitete. Beim anschließenden Besuch in der Physiotherapie konnten sie unter Anleitung von Expert:innen erfahren, wie unterschiedliche Übungen Körper und Geist fordern. Nach dem Mittagessen durften die Jugendlichen Schutzkleidung anlegen, Blutdruck messen, gipsen und sich in einer Rollstuhl-Challenge beweisen. Neue Eindrücke gab es schließlich noch im Labor, Röntgen und OP-Bereich.
Zukunftsweisend: Schnuppern im Berufsspektrum der VLKH
Der von BIFO – Beratung für Bildung und Beruf durchgeführte Vorarlberger Zukunftstag ist ein Projekt des Landes Vorarlberg und der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Ziel ist es, jungen Menschen ein gutes Bild zu vermitteln, wie es in einem „echten“ Unternehmen aussieht und was dort so alles passiert.
Sowohl die Schnupper-Gäste als auch die Organisator:innen des „Ich geh mit“-Tags in den VLKH waren begeistert von den neuen Begegnungen und Erfahrungen. Und wer weiß, vielleicht haben einige sogar ihren künftigen Traumberuf entdeckt.
WEITERE NEWS finden Sie hier: www.landeskrankenhaus.at/news
Bildtitel
Rund 60 Jugendliche interessierten sich am LKH Bregenz für die Arbeitsplätze ihrer Eltern, Verwandten oder Bekannten.
Interessante Einblicke im nachgestellten OP-Bereich des LKH Bregenz.
Staunen über die Dimensionen des Hubschrauberlandeplatzes am LKH Feldkirch.
Mit Herz bei der Arbeit sind nicht nur die Eltern, sondern auch die Jugendlichen am Ich-geh-mit-Tag, hier am LKH Feldkirch.
In voller Schutzkleidung-Montur am LKH Hohenems.
Beim Unterarmvergipsen im LKH Hohenems.
Rollstuhlrallye am LKH Rankweil (2 x)
Beim Backen für die Geschäftsführung in der Küche des LKH Bludenz.
Die Verantwortlichen am LKH Bludenz und die Geschäftsführer der Vorarlberger Landeskrankenhäuser genießen den von den Jugendlichen zubereiteten Apfelstrudel. Von links nach rechts: Verwaltungsdirektor, Andreas Lauterer, BSc, MA, Chefarzt Primar Priv.-Doz. Dr. Alois Süssenbacher, Pflegedirektor Herbert Keim, BSc, MBA, Dir. Primar Dr. Peter Fraunberger, Dir. Dr. Gerald Fleisch, Fabiola Vallaster-Menchau, BA, MBA; im Hintergrund einige der Jugendlichen, die sich am Ich-geh-mit-Tag in der Küche ausprobiert haben.