8. Feldkircher Onkologietage: neues Wissen in der Krebsbehandlung 14.11.2025
Medizinische Innovationen, neue Behandlungsmöglichkeiten und spannende Forschungsergebnisse standen im Mittelpunkt der 8. Feldkircher Onkologietage am 14. und 15. November im Montforthaus Feldkirch. Anhand praxisnaher Vorträge erklärten 17 Expert:innen neue Diagnosetechniken oder die Vorteile KI-gestützter Operationen und diskutieren Tendenzen unterstützender Therapien wie etwa den Einsatz medizinischer Cannabis. Eingeladen waren Haus- und Fachärzt:innen aus ganz Vorarlberg, die nicht nur neues Wissen mitnehmen, sondern sich auch austauschen und vernetzen konnten.
Jährlich erhalten rund 2.000 Menschen in Vorarlberg die Diagnose Krebs. Die Tendenz ist leicht steigend, auch weil die Früherkennung in den vergangenen Jahren besser geworden ist. Um den Patient:innen modernste Krebstherapien bieten zu können, treffen sich jährlich rund 150 renommierte Onkologie-Expert:innen aus dem In- und Ausland im Feldkircher Montforthaus. Zwei Tage lang informierten sie sich über den neuesten Stand der Wissenschaft, tauschten sich aus und vernetzten sich. „Diagnose- und Therapiemöglichkeiten in der Krebsforschung entwickeln sich rasant weiter, die Heilungschancen steigen. Um das Tempo halten zu können, sollten wir neue Verfahren schnellstmöglich kennenlernen und umsetzen“, betonte Primar Priv.-Doz. Dr. Thomas Winder, PhD, Initiator der Feldkircher Onkologietage und Leiter der Inneren Medizin II im LKH Feldkirch sowie Koordinator des Onkologienetzwerks Vorarlberg. „In den vergangenen Jahren haben sich die Feldkircher Onkologietage zum wichtigsten Fachsymposium in der Region entwickelt.“
Breites Themenspektrum praxisnah diskutiert
Das Fachsymposium bietet nicht nur fundierte Vorträge, sondern auch zahlreiche interaktive Tumorboards zu realen Patientenfällen – ein Format, das den unmittelbaren Praxisbezug in den Mittelpunkt stellt. Das diesjährige Themenfeld umfasste Magen-, Darm- und Speiseröhrenkrebs, Lungenkarzinome, urogenitale Tumore, Mammakarzinome und gynäkologische Onkologie sowie Blutkrebs und Erkrankungen des Lymphsystems. Zu den thematischen Höhepunkten gehörte außerdem die Rolle Künstlicher Intelligenz in der Krebschirurgie, erste Erfahrungen vom Pilotprojekt des Lungenkrebsscreening aus Tirol und die Chancen und Risiken von medizinischem Cannabis. In weiteren Vorträgen ging es um die Rolle des Mikrobioms bei onkologischen Patient:innen und die Sicherstellung der Ernährung im palliativen Setting.
Interdisziplinärer, und überregionaler Austausch
„Der auf den Onkologietagen praktizierte interdisziplinäre Austausch ist enorm wichtig, um ganzheitliche und maßgeschneiderte Therapievorschläge erstellen zu können“, erklärte Dr. Winder und ergänzt: „Diesen Ansatz führen wir im klinischen Alltag in Form der Tumorboards weiter. Dabei handelt es sich um interaktive Meetings zwischen medizinischen Expertinnen und Experten aus den Vorarlberger Krankenhäusern sowie der Universitätsklinik Innsbruck.“
Onkologienetzwerk Vorarlberg
In Vorarlberg arbeiten außerdem alle Krankenhäuser unter dem Dach des Onkologienetzwerks Vorarlberg eng zusammen. „So können die Verantwortlichen schneller auf höchstem Qualitätsniveau agieren und einheitliche Therapiekonzepte anbieten“, sagte Dr. Winder. „Denn auch regional gibt es ständig neue Entwicklungen: So konnte sich das Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch zum Beispiel als ‚Zentrum für Hämatologische Neoplasien Vorarlberg‘ zertifizieren, also das Knowhow verschiedener Fachabteilungen bündeln und auf dieser Basis eine spezialisierte Diagnostik sowie verschiedene Therapien bei Bluterkrankungen oder Erkrankungen des Knochenmarks bieten. Zudem arbeiten wir aktiv an digitalen Unterstützungen im Patientenmanagment, um das Therapiemanagement und die Nachsorge zu verbessern und Krankenhausaufenthalte zu reduzieren.“
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